Immobilienblase in Deutschland

Immobilienblase

Steigende Immobilienpreise, hohe Nachfrage, erschwingliche Zinsen: Die Bedingungen auf dem deutschen Immobilienmarkt lassen Medien und Fachleute immer wieder darüber spekulieren, ob sich in Deutschland eine Immobilienblase entwickelt.

Aktuell fragen sich zudem vor allem Immobilieneigentümer, ob es zu einer Immobilienblase wegen der Corona Pandemie kommt und welche Beeinflussung diese auf den Wert ihrer Immobilie haben könnte.

 

Zuvor war es kaum möglich seinen Traum der eigenen Immobilie so nah zu sein. Dank niedriger Zinsen können sich derzeit mehr Menschen in Deutschland einen Baukredit für eine Immobilie leisten.

Was die Angelegenheit der Immobilie betrifft: In einigen Kreisen Deutschlands ist der Immobilienmarkt wie leer gekauft. Die Nachfrage ist groß, das Angebot klein. Für manche Experten ein klarer Nachweis für eine Immobilienblase in Deutschland. Doch trifft sie wirklich ein? Und was passiert, wenn die Immobilienblase platzt?

 

 

 Was ist eine Immobilienblase und wie könnte sie in Deutschland entstehen?

Eine Immobilienblase ist eine spezielle Form der Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt. Sie entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Das heißt: Viele Kaufinteressenten rivalisieren um wenige Immobilien. Dadurch steigen die Preise. Liegt der Immobilienpreis über dem tatsächlichen Wert des Hauses, gilt es als „überschätzt“. Doch eine Immobilienblase lässt sich nicht nur auf hohe Preise begründen. Es muss schon einiges zusammenkommen, damit sich eine hypothetische Preisblase bilden kann.

  • Es werden zu wenig Immobilien gebaut und zu viele gekauft.
  • Immer mehr Investoren versammeln sich auf dem Immobilienmarkt und kaufen, was sie bekommen können. So verschlechtert sich der Zustand der Angebotssituation steigend.
  • Die Immobilienpreise springen in die Höhe und überschreiten den tatsächlichen Wert der Immobilie.
  • In angespannten Lagen sind einige Käufer bereit fast jeden Immobilienpreis zu zahlen und nehmen hier für hohe Kredite auf.  Sie gehen davon aus, dass die Preise weiter in die Höhe gehen und sie die Immobilie im Laufe der Zeit mit mehr Gewinn weiterverkaufen können.
  • Es macht den Eindruck, dass die Banken in der Kreditvergabe nachlässiger geworden sind und Kredite auch an Kunden mit schlechter Bonität vergeben.

Je mehr diese „Merkmale“ bundesweit auftreten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Immobilienblase in Deutschland entsteht.

 

 

Welche Abläufe durchläuft eine Immobilienblase?

Fachleute, wie zum Beispiel Ökonomen, konnten bei der Zunahme der Immobilienblase in der Vergangenheit fünf Phasen feststellen:

  1. Verlagerungsphase: Die Nachfrage nach Immobilien steigt zunehmend. Das passiert zum Beispiel durch sensationell niedrige Zinsen fürs Bauen. Die Menschen verlagern dann ihre Ersparnisse. Sparbücher werden aufgelöst, Aktien wird kaum noch Beachtung geschenkt und die Ersparnisse werden in das Eigentum Investiert.
  2. Explosionsphase: Man nimmt an das eine Investition in eine Immobilie, eine sichere Angelegenheit ist. Denn umso höher die Nachfrage der Immobilien ist, umso steigender ist der Wert der Immobilie.
  3. Euphorie Phase: Die Preise steigen weiter in die Höhe, Investoren haben nur ein Ziel vor Augen: Nämlich viele Immobilien zu erhaschen um sie zu einem späteren Zeitpunkt, zu einen deutlich höheren Preis zu verkaufen. Denkbare Gefahren werden dabei außer Acht gelassen.
  4. Finanzielle Notlage: Die Blase platzt, die Preise sinken nach unten. Banken vergeben weniger Kredite. Zwangsversteigerungen und Panikverkäufe sind die Folgen dessen.
  5. Schreckens-Phase: Käufer und Investoren weisen kein Interesse mehr auf, dass hat zufolge das die Nachfrage sinkt und die Immobilienpreise weiter sinken.

 

 

Immobilienblase Deutschland: Es besteht kein Grund zur Sorge

Auch wenn es Hinweise auf eine Immobilienblase gibt, treten solche meistens nur regional und nicht bundesweit auf. Betrachtet man den Immobilienmarkt aus der marktwirtschaftlichen Perspektive, entwickelt er sich normal.

Hohe Nachfragen sorgen für steigende Preise und ein kleineres Angebot. Auch die Corona-Pandemie lässt das Kartenhaus nicht zusammenbrechen, beziehungsweise eine mögliche Immobilienblase entstehen. Nachforschungen zeigen, durch den Lockdown ist das Streben nach Eigentum sogar noch größer geworden.

Immobilienexperten beobachten vor allem Banken und ihre Kreditvergaben. Sie gilt als einer der wesentlichsten Indikatoren für eine Immobilienblase. Viele von ihnen haben noch die Finanzkrise von 2008 im Hinterkopf: Damals mussten 25 Geschäftsbanken aufgrund einer geplatzten Immobilienblase schließen. Schuld daran waren fragwürdige Kredite und damit verbundene massenweise Zwangsversteigerungen. Deutsche Geschäftsbanken sind bei der Finanzierung von Immobilien jedoch sehr gewissenhaft.

 

Wie wird sich der Immobilienmarkt in Deutschland entwickeln?

Steigende Preise, hohe Nachfrage und niedrige Zinsen – Experten gehen davon aus, dass die Tendenz dort hinführt, dass der Immobilen Trend sich auch weiterhin in den nächsten Jahren positiv entwickeln wird. Die Beobachter erhoffen einen weiteren, aber nicht ganz so schnell steigenden Preisanstieg, in Metropolen wie, Berlin, München, Frankfurt oder Hamburg. Offenbar sind sich die meisten Experten einig darüber, dass es tendenziell nicht zu einer Immobilienblase kommen sollte.

Deshalb gilt weiterhin, wer ein bezahlbares Traumhaus für sich entdeckt, sollte so schnell wie möglich handeln, da die Immobilienpreise weiterhin steigen – Vorausgesetzt, die Europäische Zentralbank (EZB) würde ihren Niedrigzinskurs ausnahmslos ändern und die Leitzinsen erhöhen. Doch diese Zinswende der EZB halten Experten für sehr unwahrscheinlich.

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